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Männergymnastik unterwegs auf dem Heilbronner Weg

Nach erfolgreicher Besteigung der Zugspitze 2015 hatten wir uns für das kommende Jahr den „Heilbronner Weg“ vorgenommen. Dieser bekannte hochalpine Wanderweg in den Allgäuer Alpen ist ein Teil des Verbindungsweges von der Rappenseehütte zur Kemptner Hütte in 2432 m bis 2615 m Höhe.

Leider regnete es an dem geplanten Septemberwochenende 2016 in Strömen und wir mussten unser Vorhaben kurzfristig absagen.

Am 16. Juli 2017 wagten nun 10 Wanderer einen neuen Anlauf und wurden diesmal mit hochsommerlichem Wanderwetter belohnt.

Am Sonntagmorgen starteten wir mit 3 Fahrzeugen am Vereinsheim, Ziel Oberstdorf – Wanderparkplatz Renksteg. Von dort fuhren wir noch ein kurzes Stück mit dem Bus in das Stillachtal bis Birgsau, dem Startpunkt unserer Wanderung auf 956 m Höhe.

Bei hochsommerlichen Temperaturen begann der schweißtreibende Aufstieg über Petersalpe, Enzianhütte bis zur Rappensee-Hütte, unserem ersten Nachtquartier auf 2090 m Höhe, das wir um ca. 18 Uhr erreichten.

Ein herrliches Abendessen an „Albrechts Tisch“ auf der sonnigen Terrasse und ein geselliger Hüttenabend beendeten den Tag.

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, schließlich wartete auf uns die Königsetappe mit knapp 10 km Wegstrecke und etlichen Höhenmetern. Nach einem einfachen Hüttenfrühstück und Begleichen aller offenen Rechnungen machten wir uns kurz nach 7 Uhr auf den Weg.

Zuerst über Almwiesen und im Schatten der Berge noch empfindlich kühl ging es stetig bergauf zur großen Steinscharte (2260 m). Der Weg führte uns immer mehr über Felsen und Geröll als wir oberhalb ein Rudel Steinböcke beobachten konnten.

Nach einer guten Stunde erreichten wir die Weggabelung zum Hohen Licht. Hier beginnt der eigentliche Heilbronner Weg, ein Schild auf dem Felsen weist die Wanderer auf nun erforderliche Trittsicherheit und Schwindelfreiheit hin.

Reiner und Hermann als die fittesten Bergsteiger der Gruppe haben von hier aus zuerst den ca ½ stündigen Gipfelweg gewählt (Hohes Licht 2651 m), während der Rest in Respekt der noch vor uns liegenden Gipfel sich langsam Richtung Steinschartenkopf aufmachten.

Entlang auf einem Felsenabsatz näherten wir uns dem ersten Höhepunkt unserer Wanderung, dem „Heilbronner Thörle“ (2544 m). Je nach Bauchumfang und Rucksachgröße schafft man es gerade so durch das enge Felsentor zu kommen.

Und schon bald erreichen wir die nächsten Attraktionen unserer Bergtour. Über die bekannte Eisenleiter und den Hans-Kaiser Steg (… und immer schön festhalten) gelangten wir zum Steinschartenkopf (2570 m), dem höchsten Punkt des Heilbronner Weges.

Und das Wetter hätte nicht besser sein können, ein wolkenloser Himmel und eine fantastische Fernsicht ermöglichten einen atemberaubenden Blick auf die Bergwelt der Allgäuer und Tiroler Alpen.

Dann ging es wieder bergab zur Socktalscharte wo es erstmal Zeit und Platz für eine Vesperpause hatte. Von hier könnte man zum neu erbauten Waltenberger Haus absteigen, das wir unterhalb unseres Rastplatzes gut erkennen konnten.

Gut gestärkt stiegen wir aber wieder aufwärts zum Bockkarkopf (2499 m) und erreichten weiter über die Bockkarscharte den Schwarzmilzferner, einen der letzten kleinen Allgäuer „Gletscher“. Schon ungewohnt, wenn man im Hochsommer über eine glatte und rutschige Schneefläche wandert. Am Ende der Schneepiste machten wir eine Pause und beobachten erneut ein Rudel Steinböcke, dass sich durch uns absolut nicht stören ließ.

Von nun ging es stetig bergab, an einem kleinen Bergsee vorbei erreichten wir wieder die Welt der Bergwiesen, mit Blumen in intensiven Blau- und Rottönen und vielen Murmeltieren die uns munter zu pfiffen.

Schon bald erkannten wir die Kemptener Hütte, unser zweites Nachtquartier, doch der Weg zog sich noch gewaltig bis wir mit müden Füßen unser Ziel erreichten. Die Hütte wirkte voller und enger als die erste, warmes Duschwasser war knapp aber zu Trinken und zu Essen gab es reichlich. Müde und voll der Eindrücke und Erlebnisse des Tages schliefen wir schließlich im ehemaligen Zimmer der Grenzer und Zöllner friedlich ein.

Am letzten Tag unserer Bergtour konnten wir uns Zeit lassen, schließlich wartete nur noch der Abstieg am Sperrbach entlang ins Trettachtal bis zur Spielmannsau auf uns. Unter Insidern ist dieser Abschnitt auch als „Heilbronner Hüftweg“ bekannt. Von hier brachte uns wieder ein Bus zum Wanderparkplatz und zu unseren Fahrzeugen. Müde, aber auch ein bisschen stolz und glücklich über diese bestandene tolle Bergtour ging’s wieder zurück nach Moimse.

Und wohin wandern wir nächstes Jahr ……… ?

Wenn Ihr die Bilder zu unserer Bergtour in der Galerie anschauen wollt, dann einfach diese Zeile anklicken.

A.O.

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